Ratgeber 23.02.2022

Die Zinsen steigen: Platzt jetzt mein Traum vom Eigenheim?

Noch sind die Bauzinsen günstig. Seit nunmehr 2 Jahren profitieren unsere Bauherren:Innen von günstigen Bauzinsen. Allerdings lässt sich seit einigen Wochen ein deutlicher Anstieg erkennen. Aber woran liegt das? Um das zu verstehen, muss man einen Blick auf die 10‐jährigen Bundesanleihen werfen.

Was haben die Bundesanleihen mit dem Anstieg der Bauzinsen zu tun?

Auch die 10‐jährigen Bundesanleihen steigen seit über 3 Jahren zum ersten Mal wieder über 0,00 % an. Hintergrund ist der Ausverkauf von US‐Anleihen, in dessen Sog Investoren auch Bundesanleihen aus ihren Depots werfen. Dies sorgt für fallende Kurse und im Gegenzug steigende Renditen.

Für unsere zukünftigen Bauherren:Innen bedeutet das leider auch, dass Immobiliendarlehen in Zukunft teurer werden.

Die zehnjährigen Bundesanleihen geben die Richtung für die Pfandbriefzinsen und damit indirekt die Bauzinsen vor. Die Banken bestreiten ihr Baufinanzierungsgeschäft nämlich in erster Linie über den Handel mit Pfandbriefen.

Die Zinsen für die Pfandbriefe bestimmt die DekaBank Deutsche Girozentrale in Frankfurt. Sie legt die Rendite für Pfandbriefe mit 10‐Jährige Laufzeit fest und orientiert sich dabei an den Zinsen zehnjähriger Bundesanleihen. Die Banken schlagen dann auf den Pfandbriefzins nochmals eine Risikoprämie auf, welcher dann dem herausgegebenen Bauzins entspricht.

Abb. Zinskurve der Hypothekenpfandbriefe und Öffentlichen Pfandbriefe März 21 – Feb 22

Was treibt noch die Zinsen in die Höhe?

Nicht nur die steigenden Renditen auf die Bundesanleihen treiben die Zinsen in die Höhe, sondern auch die Finanzaufsichtsbehörde BaFin. Diese gibt den Banken seit einiger Zeit eine strengere Risikobewertung vor. Die Banken sollen sich damit besser für zukünftige Kreditausfälle absichern.

Mehr Sicherheit bedeutet dann im Umkehrschluss höhere Zinsen für den Endverbraucher, da die Kosten dafür auf den Kunden umgewälzt werden. Hinzu kommt die anhaltend hohe Inflationsrate, die Markterwartung baldiger und kräftiger Zinserhöhungen durch die Federal Reserve und eine wenig expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.

Abb. Zinskurve der Hypothekenpfandbriefe und Öffentlichen Pfandbriefe – Entwicklung in den letzten 22 Jahren

Wie sieht der Trend für die nächsten Monate aus?

Der Trend steigender Bauzinsen hat bereits in 2020 begonnen, hier lag der Tiefpunkt bei 0,62 %. Anfang 2022 stiegen diese nun zum ersten Mal seit über 2 Jahren wieder über die Marke von 1,00 %. Wir gehen davon aus, dass es aufgrund der Inflationsraten auch im weiteren Verlauf des Jahres zu einem Anstieg kommen wird. Experten schätzen, dass sich die Zinsen auf bis zu 1,75 % erhöhen werden.

Was raten wir lhnen?

Die Ausgangssituation für Immobilienkäufer ist derzeit nicht ganz einfach. Die Förderungen der KfW für den Neubau wurden gestoppt und werden für 2022 in nur begrenzten Umfang weitergeführt (wir berichteten darüber in einem separaten Blog), die Preise für Ressourcen steigen stetig an und die
Zinsen führen zu einer Verteuerung der monatlichen Rate. Dennoch sollten diese Faktoren den Immobilienwunsch nicht schmälern. Banken reagieren auf entsprechende Änderungen am Markt mit der Anpassung ihrer Produkte. So waren z.B. bis vor einigen Jahren Tilgungssätze von 1,00 % die Normalität. Mit Beginn der Niedrigzinsen, wurde als Mindesttilgungssatz von den meisten Banken 2,00 % angesetzt. Wir wissen bereits von einigen Bankpartnern, die an ihren Regularien für die Mindesttilgung arbeiten und gehen davon aus, dass in diesem Zusammenhang in den kommenden Wochen neue Produkte entstehen und bestehende Produkte angepasst werden. Zudem kann mit einem individuellen Finanzierungskonzept unter optimaler Nutzung der unterschiedlichsten Bankprodukte eine Finanzierung anhand ihrer Wunschrate ermöglicht werden.

 

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